Das Leben von Maria Riempp
Maria wurde am 29. Januar 1922 als älteste Tochter von Adolf und Margarethe Jebens in München geboren. Aus dieser Ehe ging auch ihr jüngerer Bruder Roland hervor. Ihre Mutter Margarethe stammte aus einer sehr wohlhabenden Bankiers-Familie in Wetzlar, sodass ihr Vater Adolf als Kriegsversehrter des ersten Weltkrieges nicht zu arbeiten brauchte. Maria und ihr Bruder verbrachten ihre Kindheit in Wetzlar und Oberitalien. Am “schwarzen Freitag” des Jahres 1929 (großer Börsencrash) ging die Privatbank der Großeltern Konkurs und plötzlich war die Familie arm. Vater Adolf trennte sich von Margarethe, die einige Jahre später Adolf Bantelmann heiratete und mit ihren Kindern zu ihm nach Hannover zog.  Aus dieser zweiten Ehe entstammen die zwei Töchter Doris und Renate, die in Maria eine liebevolle große Schwester fanden. Maria schloss die Schule ab und ging anschließend nach Berlin, wo sie eine Ausbildung zur technischen Zeichnerin absolvierte und in diesem Beruf arbeitete. Sie machte das Abitur neben ihrer Berufstätigkeit in einem Abendgymnasium in Berlin, weil sie unbedingt Architektur studieren wollte. Damals mussten Angestellte rund 60 Stunden die Woche arbeiten, so dass sie schon damals ihre unglaubliche Leistungsfähigkeit unter Beweis stellte. In Berlin erlebte sie auch die Kriegsjahre mit Bombenangriffen und Luftschutzkellern. Nach dem Krieg zog sie zunächst zu ihrer Mutter nach Hannover. 1947 ging sie nach Stuttgart, um Architektur zu studieren. Bei der Einschreibung konnte sie die Beamtin mit ihrem urigen Schwäbisch nicht verstehen. Hinter ihr in der Schlange stand ein junger Mann auf Krücken, der sowohl Hochdeutsch als auch Schwäbisch konnte und  als Dolmetscher aushalf. Es war Hans Riempp. Die beiden lernten sich bald kennen und lieben, und heirateten noch im gleichen Jahr. Gemeinsam gingen sie durch das Studium. 1949 und 1950 brachte Maria die zwei Töchter Johanna und Claudia zur Welt, mit denen die junge Familie nach Ravensburg übersiedelte, da Hans dort einen Architekturwettbewerb für den Neubau einer Schule gewonnen hatte. Maria arbeitete, so gut es die jungen Kinder erlaubten, am Neubau der Neuwiesenschule mit und gestaltete dabei vor allem die Innenräume mit selbst entworfenen Möbeln und Wanddekors aus. Auch in den folgenden Jahrzehnten trug sie bei vielen Bauprojekten des Architekturbüros Riempp die innenarchitektonische Gestaltung bei.
 1952 wurde die Tochter Gabriele geboren, der 1959 der Sohn Roland folgte. Als frisch verliebtes Paar hatten Hans und Maria sich sechs Kinder gewünscht. Dieser Plan wurde mit der Geburt der Tochter Almut im Jahre 1963 und des Sohnes Gerold 1965 vollends verwirklicht. Auch mit dieser großen Familie arbeitete Maria immer auch im Architektenbüro Riempp mit. 1978 baute Maria auf den Grundmauern eines alten Bauernhofes in Wollmarshofen (im Vorallgäu) ein schönes Anwesen und gründete dort ein eigenes Architekturbüro, das sie viele Jahre erfolgreich betrieb.
 Mit etwa 70 Jahren wurde bei Maria Bauchspeicheldrüsenkrebs diagnostiziert und sie musste sich einer Operation unterziehen. Diese und eine weitere Krebsoperation überstand sie gut und wurde wieder vollständig gesund. 2005 verkauften Hans und Maria schweren Herzens das liebgewonnene Haus in Wollmarshofen und zogen in ein Altenstift in Bad Waldsee nahe bei Ravensburg. Dort pflegte Maria liebevoll ihren immer kränker werdenden Hans und war gleichzeitig eine sehr aktive Großmutter und Urgroßmutter von insgesamt 11 Enkeln und einer wachsenden Zahl von Urenkeln. Maria starb am 28. Mai 2012 im Alter von 90 Jahren. Sie hatte sich am Abend nach einem fröhlichen und erfüllten Tag schlafen gelegt und war nicht wieder aufgewacht.
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