Die Architekten Hans und Maria Riempp

Hans Riempp

Das Leben von Hans Riempp

Opa (ca 17) kleinHans wurde als Sohn von Julius Alexander und Johanna Riempp am 21. Juni 1921 geboren. Er war das zweitälteste von insgesamt vier Kindern. Seine frühe Jugend verbrachte in seiner Geburtsstadt Ravensburg, wo seine Großeltern eine Fabrik betrieben, in der auch sein Vater arbeitete. Später zogen seine Eltern mit ihren Kindern nach Erisdorf bei Riedlingen an der Donau, dem Heimatort seiner Mutter Johanna. Sein Vater Julius begründete dort eine eigene Fabrik, die bald sehr erfolgreich war. Hans besuchte das Gymnasium in Riedlingen, das er im Alter von 17 Jahren mit dem Abitur abschloss. Direkt im Anschluss wurde er zum Reichsarbeitsdienst eingezogen, der ein Jahr dauerte. Aus der danach ersehnten Freiheit wurde nichts, da Hans mit 18 Jahren zum Militär kam. Wenige Monate später begann der zweite Weltkrieg mit dem Einmarsch der Wehrmacht in Frankreich, den Hans als Frontsoldat miterlebte. Er erlitt hier seine erste Verwundung, die aber schnell verheilte. Hans war alles andere als glücklich über den Krieg mit Frankreich, denn ein Teil der Familie Riempp lebte in Paris und Hans mochte seine Verwandten, das Land und die französische Sprache sehr gerne. 1940 ging Hans auf die Offiziersschule in Döberitz bei Berlin, die er als Leutnant verlies.Opa (Uniform) Von dort wurde er an die Ostfront versetzt und nahm 1941 am Russlandfeldzug teil. In der Schlacht von Stalingrad wurde Hans schwer verwundet und durch großes Glück wurde er noch aus dem Kessel ausgeflogen und in ein Lazarett hinter der Front gebracht. Es folgten mehrere große Operationen und Hans lag anschließend mehrere Monate im Koma. Als er erwachte, war er bis auf die Knochen abgemagert, aber am Leben. Er wurde in die Heimat versetzt und kam wieder zu Kräften, allerdings brauchte er fortan Krücken zum Gehen. Hans wurde erst nach Wien und danach nach Dresden zum Studium abkommandiert. Kaum war er in Dresden angekommen, wurde die Stadt beim großen Bombenangriff völlig zerstört. Wie durch ein Wunder überlebte Hans auch dies. Danach wurde er nach Berchtesgarden versetzt, wo er als Ausbildungsoffizier bei den Gebirgsjägern bis zum Ende des Krieges diente.

Als er nach Hause nach Erisdorf kam, war die Fabrik abgebrannt, der jüngere Bruder gefallen und sein Vater von der französischen Besatzungsmacht interniert worden. Hans ging daran, Baumaterial für den Wiederaufbau der Fabrik zu beschaffen und zeichnete Baupläne dafür. Mit Hilfe von Verwandten und Angestellten wurde die FaOpa (Architekt)brik wieder aufgebaut. Seine Schwester Rotraud und ihr Mann übernahmen die Leitung der Fabrik und Hans konnte 1947 endlich seinen Traum war machen und in Stuttgart Architektur studieren. Bei der Einschreibung traf er Maria Jebens zum ersten mal und bald darauf wurden sie ein Paar. Im selben Jahr heirateten die beiden und studierten gemeinsam Architektur. In den Jahren 1949 und 1950 wurden die ersten beiden Kinder geboren, es sollten bis 1965 noch vier weitere folgen.

Hans erfuhr von einem Architektenwettbewerb für den Neubau einer Schule in Ravensburg. Noch als Architekturstudent nahm er an dem Wettbewerb teil und gewann den ersten Preis. Maria, Hans und die Kinder übersiedelten nach Ravensburg und realisierten den Bau der Neuwiesenschule Ravensburg. Dies war die Geburtsstunde des Architekturbüros Riempp, welches in den kommenden 40 Jahren, teils mit Partnern, in ganz Deutschland mit hunderten von Bauprojekten sehr erfolgreich war. Hans hat aber noch mehr als Architekt geleistet: Er war über hundert mal Vorsitzender von Preisgerichten für teils sehr große und viel beachtete Architekturwettbewerbe. Zudem entwickelte er ein komplettes Vertrags- und Formularsystem für alle Aufgaben in Architekturbüros (“Ratioform”), von dem viele Millionen Blatt verkauft wurden und das in zahlreichen Architekturbüros über JahrzOpa (älter)ehnte eingesetzt wurde.

In den 1950er Jahren konnte Hans durch eine Reihe von Operationen an den Beinen die schweren Kriegsverletzungen soweit verbessern, dass er wieder ohne Krücken gehen konnte.Opa ca 75 Dies ermöglichte ihm unter anderem sein langjähriges Hobby, das Segeln am nahegelegenen Bodensee. In den 1970er Jahren kam als weiteres Hobby die Jagd hinzu, die er bis ins hohe Alter ausübte. 1996 wurde bei Hans die Parkinsonkrankheit festgestellt, die viele Jahre wenig merkbar verlief, aber in seinen letzten Jahren zu gravierenden Einschränkungen führte. Mit Maria übersiedelte Hans im Jahr 2004 nach Bad Waldsee in ein Altenstift, wo er am 11. August 2012 im Alter von 91 Jahren verstarb.

Zeitungsartikel zum Tode von Hans Riempp

       

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